Kennst du das? Es gibt Dinge, die glaubt man einfach so, wenn sie einem gesagt werden, auch wenn man sie selbst nicht ausprobiert hat. Zum Beispiel war ich noch nie Fallschirmspringen. Doch ich glaube jedem, der das schon getan hat, dass es ein einmaliges und unvergleichliches Erlebnis ist. Genauso glaubte ich schon immer der Aussage, dass das Schauen von Nachrichten eher verstörend und für den inneren Seelenfrieden nicht gut sei. Ja, geglaubt hatte ich das. Doch ich wollte wissen, wie sehr ich doch beeinflusst werde in meinem Wohlgefühl von den Nachrichten. Also startete ich ein Experiment in 3 Schritten.
Schritt 1: Analysieren meines normalen Nachrichtenverhaltens vor dem Experiment
Ich schaute ab und an Nachrichten. Das heißt, immer, wenn es passte. In meiner Kindheit war es Gang und Gebe, dass wir abends zum Abendessen heute auf ZDF schauten, was ich immer furchtbar langweilig fand. Ich konnte nie verstehen, warum meine Eltern unbedingt Nachrichten schauen wollten. Gefühlt dauerten die ewig.
Angefangen mich mit den Nachrichten zu beschäftigen, habe ich in meiner Studienzeit. Damals kam die Welt Kompakt auf den Markt und ich habe diese Zeitung morgens täglich (also Di - Do, an den anderen Tagen war ich nicht in der Uni) auf dem Weg in die Uni in der Bahn gelesen. Ich brauchte immer 1 Stunde zur Uni und genauso lange habe ich auch gebraucht, um die Zeitung einmal durchzulesen (den Sport- und Börsenteil habe ich weggelassen).
In meiner Arbeitszeit als internationaler Trainer habe ich mir morgens immer irgendeine Version des Frühstücksfernsehens im Hotel angeschaut, während ich mich für den Tag fertig machte. Also, wenn ich irgendwo gebucht war, habe ich morgens Nachrichten geschaut. Wenn nicht, dann nicht.
Du siehst, mein Nachrichtenverhalten war flexibel.
Dann startete ich Mitte 2015 das Experiment.
Schritt 2: Alles an Nachrichten schauen und lesen, was geht
Als ich auf die Idee kam, das Experiment durchzuführen, startete ich damit, mir alles anzueignen, was ging. Das heißt, ich schaute nicht nur morgens die Nachrichten, sondern las die Tageszeitung, schaute abends Nachrichten auf mehreren Sendern und checkte auch im Laufe des Tages immer wieder die News online.
Das Gute daran war: Ich war rundherum informiert und konnte wirklich bei jedem Thema der Weltpolitik mitsprechen. Ich war eine wandelnde Litfaßsäule und konnte bei dem Spiel Blamieren oder Kassieren bei Schlag den Raab immer auf dem heimischen Sofa punkten.
Da nun selten etwas Schönes und Erfreuliches berichtet wird, wurde ich also ein Jahr lang bombardiert mit negativen Infos und Schreckensmeldungen.
Was hat das mit mir gemacht? Bewusst habe ich nicht bemerkt, dass diese Flut an Negativität mich verändert. Im Gegenteil, ich war stolz auf mein Wissen, mit dem ich in Gesprächen glänzen konnte.
Schritt 3: Keine Nachrichten - so (fast) gar keine
Mitte 2016 wanderte ich von einem Extrem ins nächste. Das heißt, ich schaute gar keine Nachrichten mehr. Und ich gebe zu, dass sich mir nun viele Zusammenhänge der Geschehnissen in der Welt nicht mehr erschließen. Ich habe den Zugang zu vielen Dingen verloren.
Bin ich deshalb uninformiert? Nein. Die wichtigsten Vorkommnisse bekomme ich mit. Ich fliege für meine Arbeit viel hin und her und lese bei meinem Sitznachbarn zumindest die Headlines der Zeitung mit. Ich bin intensiver Facebooker. Auch dort werden die größten Dinge geteilt und kommentiert. So bekomme ich mit, wenn irgendwo auf der Welt wieder ein Terroranschlag verübt wurde oder ein neuer Krieg ausbricht, immer noch läuft oder dabei ist, wieder neu angefacht zu werden.
Doch was macht es körperlich mit mir, seitdem ich keine Nachrichten mehr schaue oder lese?
Denn diesen Unterschied merke ich nun auf einmal sehr: Ich bin innerlich sehr viel ruhiger und gelassener. Ich habe das Gefühl fitter und wacher zu sein. Als wäre ich eine Last los geworden, von der ich vorher nicht gewusst habe, dass ich sie hatte. Ich merke, dass ich positiver reagiere und neutraler zu den Dingen stehe - nicht nur zu den Nachrichten selbst, sondern generell zu den Dingen, mit denen ich in meinem Alltag zu tun habe.
Mein Fazit: ich vermisse das Nachrichtenschauen nicht. Ich schalte auch nicht weg, wenn sie laufen. Doch ich merke langfristig, wie gut es mir tut, mich nicht mit dem Elend anderer zu belasten, auf deren Leben ich keinen Einfluss habe. Stattdessen achte ich auf mich und mein Leben und versuche die beste Version meiner Selbst und eine Inspiration für meine Klienten und die Menschen zu sein, die sich in meinem Wirkbereich befinden.
Es sei noch erwähnt, dass ich mich auch von Menschen getrennt habe, die immer nur jammern, heulen, schimpfen und nur das halbleere Glas im Leben sehen. Welch Befreiung!
Ich möchte dich in diesem Artikel nicht dazu auffordern, keine Nachrichten mehr zu schauen, sondern vielmehr meine Erfahrungen meines Selbstexperimentes mit dir teilen und vielleicht regt er dich dazu an, einmal über deine Gewohnheiten nachzudenken. Was könnte es bei dir sein, dass dich unbewusst runter zieht und negativ beeinflusst?
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